Ich gebe es zu, ich habe da eine kleine Macke, die ich hier noch nicht erwähnt habe, die man aber vermutlich schon erahnen kann: ich liebe es, möglichst viel selbst zu machen. Fertigtüten kommen mir nicht ins Haus, Soßen und Dressings rühre ich am Liebsten selbst zusammen, ohne selbstgemachte Erdbeermarmelade am Wochenende bin ich unglücklich und selbst Gewürzmischungen finde ich selbst zusammengestellt besser.
Aber Nudeln selbst machen? Das habe ich mir bisher irgendwie nicht so recht zugetraut, habe ich mir es doch immer ganz furchtbar kompliziert vorgestellt. Von Nudelmaschinen habe ich schon gehört, sie bisher aber immer für kleinküchenuntaugliche Höllenmaschinen gehalten. Nun haben wir eine kleine Nudelmaschine geborgt bekommen und schon habe ich im Internet nach Nudelteigrezepten gesucht. Tja, da gibt es unendlich viele. Wahrscheinlich hat jede italienische Mamma ihr eigenes. Mal mit, mal ohne Ei, mal mit Grieß, dann musste es wieder besonderes Mehl sein und wieder andere haben ganz normales Mehl verwendet.
Ich habe mich dann für folgende Zutaten entschieden, die mir am vielversprechendsten klangen:
- 100 Gramm Weißengriess
- 100 Gramm Mehl (ganz normales)
- 1 Tl Salz
- 1 El Olivenöl
- 2 Eier
und so ging's dann:
Alle Zutaten zu einem homogenen Teig vermischen. Dabei habe ich noch etwas Mehl mehr hinzugegeben, weil mir der Teig noch zu sehr klebte. Aber da kommt es halt immer auf die Größe der Eier an. Der Teig kam dann für eine Stunde in den Tiefkühlschrank.
Nach der Kühlzeit habe ich die Maschine aufgebaut (das ging sehr einfach, man sollte sie nur sehr gut am Küchentisch festschrauben) und den Teig in zwei Portionen geteilt. Dann habe ich die erste Portion etwas platt gedrückt und nun nach und nach erst einmal durch die beiden Walzen, beginnend mit dem größten Abstand, gedreht. Nach jedem Durchgang habe ich etwas Mehl auf die Lage gegeben, damit die Nudeln nicht zusammen kleben. Zweimal hab ich die Bahn dann auch geteilt, weil sie mir zu lang wurde. Das Handling muss man erst einmal rausarbeiten, eigentlich bräuchte man drei Hände: eine, die den Teig oben hält, eine, die die Lage unten lang zieht, damit sie nicht taufeinander pappt und eine, die kurbelt... mit etwas Übung ging es dann aber so, dass ich den Teig oben "eingefädelt" habe und dann gerade auf die Maschine gelegt. Wichtiger war es, die Teigplatte unten entgegen zu nehmen.
Als ich eine dünne Teigschicht hatte, kam dann die Schneidewalze für Bandnudeln zum Arbeiten. Dabei habe ich festgestellt, das mir die nicht ganz so dünnen Nudeln besser gefallen, also habe ich die nächste Lage nur noch mit der zweitkleinsten Walzeneinstellung bearbeitet.
Die fertigen Nudeln habe ich dann noch einmal mit etwas Mehl bestreut und gemischt, so dass sie nicht kleben.
In einem großen Topf Salzwasser wurden die Nudeln dann in 2-3 Minuten gar gekocht. Dazu gab es Pesto und Rindersteakstreifen und natürlich frisch gehobelten Parmesan.
Und, würde ich es wieder machen?
Auf jeden Fall. Die selbst gemachten Nudeln haben einen ganz anderen Biss, als Fertignudeln. Der Aufwand war wesentlich geringer als gedacht, da sowohl das Teig kneten als auch das Walzen mit etwas Übung sehr schnell gehen. Man muss halt nur etwas warten, bis der Teig sich im Kühlschrank gut gebunden hat.
Außerdem habe ich festgestellt, dass mir zu den bissfesten Nudeln eine flüssigere Soße, z.B. eine Bolognese oder eine schöne Tomatensoße, besser gefallen würden als das Pesto. Für Pestonudeln würde ich nächstes Mal einen geringeren Grießanteil wählen.
Habt Ihr schon einmal Pasta selbst gemacht? Was ist Euer Grundrezept? Nutzt Ihr auch eine Nudelmaschine oder wird von Hand ausgerollte und geschnitten?
Ich habe mir leider noch keine Nudelmaschine besorgt. Ich habe Angst, daß sie zum Staubfänger wird und ich hasse Geräte, die ungenutzt rumstehen und unnötig Staufläche in Anspruch nehmen. Auf der anderen Seite kann ich mir vorstellen, daß man ein viel gleichmäßigeres Ergebnis erzielen kann, als wenn man es freestyle mit der Hand ausrollt. Ich bin echt am Überlegen, ob sich eine Anschaffung wirklich lohnt.
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