Ich muss sagen, im Vergleich zu vielen Anderen ist mein Kochbuchregal wirklich überschaubar. Das ist einerseits eine Platzfrage, andererseits bin ich auch ein bisschen wählerisch. Ich mag am Liebsten Koch- oder Backbücher, die auch ein bisschen was zu erzählen haben, oder zu denen ich in irgend einer Form eine besondere Bindung habe.
Zu Cynthia Barcomi bzw. ihrem Buch "Let's bake" gibt es gleich zwei Anknüpfungspunkte:
1. Das Buch wurde in einer Büchereulen-Testlese- und Backrunde ausführlich besprochen und die Eulen haben fleißig die enthaltenen Rezepte nachgekocht und sogar mit ganz vielen Fotos bebildert. Es macht unglaublich Spaß, sich über die Rezepte auszutauschen: was gelingt gut, was nicht, wo gibt es Stolperstellen, was wurde wie abgewandelt und was muss man unbedingt auch noch probieren.
2. Cynthia Barcomi's Laden ist ganz in unserer Nähe, in der Berliner Bergmannstraße. Uns so hatte ich schon die Gelegenheit, ihre Kreationen direkt vor Ort in ihrem gemütlichen Cafe auszutesten, in dem es herrlich nach frisch geröstetem Kaffee duftet.
Cynthia Barcomi ist Amerikanerin, lebt aber schon seit vielen Jahren in Berlin. In ihrem Büchern pflegt sie vor allem die amerikanische Coffee-Shop-Kultur: Cookies, Donuts, Bagels, Scones, Cup Cakes - alle Klassiker sind vertreten. Man findet aber auch ein paar herzhafte Rezepte, z.B. Buns, also klassische Burgerbrötchen.
Ich habe schon einige Rezepte ausprobiert und war bisher immer zufrieden:
- Die Cookies mit weißer Schokolade und salzigen Macadamia-Nüssen sind genial.Inzwischen habe ich auch schon eine Variante mit dunkler Schokolade gewählt und habe den Dreh raus, den Teig in der Menge auf's Blech zu bringen, dass man richtig schöne Größe, innen saftige und außen knusprige Cookies erhält. Zum Niederknien!
- Ein weiteres Highlight war die Gemüsecrostata, die ich hier vorgestellt habe. Jedes Mal, wenn ich mir die Fotos anschaue, möchte ich sofort wieder ein Stück haben, so lecker war sie.
- Der Apfel-Zimt-Coffee-Cake war schnell gemacht und perfekt für einen Nachmittag mit Besuch.
Die Rezepte sind durchweg sehr ausführlich beschrieben, auch wenn es ab und mal zu kleinen Fehlern kommt (da werden nicht die Verwendung alles Zutaten erläutert oder man merkt erst zu spät, dass man eine Zutat hätte aufteilen müssen). Sehr schön finde ich, dass die Zutaten in der Reihenfolge ihrer Verwendung aufgelistet sind. Außerdem sind die meisten Rezepte recht zeitaufwändig und benötigen fast alle unheimlich viel Equipment an verschiedenen Schüsseln, Sieben und Blechen (mit teils ungewöhnlichen Maßen). Ich glaube, das liegt vor allem daran, dass die Rezepte möglichst gelingsicher (oder sollte ich sagen: idiotensicher?) beschrieben wurden? Die geübte Bäckerin wird sicherlich vieles vereinfachen, für mich Back-Anfänger-Hascherl hat das bisher so gepasst!
Die Fotos sind großformatig, meistens findet man das Rezept auf der einen und ein schönes Bild auf der anderen Seite. Ich glaube, es gibt kein Rezept ohne Foto, was für mich immer sehr wichtig ist, weil ich mich vor allem anhand der Bilder inspirieren lasse. Die Fotos selbst sind schön, aber auch eher schlicht und wirken dadurch ehrlich, nicht so, als hätten 3 Foodstylisten einen halben Tag gebastelt, um ein möglichst perfektes Foto zu erzeugen. Ich konnte bisher feststellen, dass meine Kreationen recht nah an die Fotos heran kamen.
Wie man anhand meiner To-do-Liste schnell fest stellt, gibt es noch so einige Rezepte, die ich ausprobieren möchte. Für mich also eine absolut lohnenswertes Buch, da es wirklich richtig viel gibt, was ich nachbacken möchte. Das Buch gehört also weniger zur Kategorie der "Anguck-aber-ist-mir-zu-schwierig-Bücher", sondern eher zu "das-klingt-toll-das-probier-ich-mal-Sorte"!
Und ja, meine Katzen finden die Rezepte auch total spannend:
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