Mit dem Rezept mochte ich auch gern an der wunderbaren Aktion von Steph aus dem Kleinen Kuriositätenladen teilnehmen, die zur Rettung des Sonntagsbratens aufgerufen hat.
Dabei geht es darum, wieder die alten Traditionen zu beleben: wenig Fleisch zu essen, aber wenn, sich dann mal etwas Gutes aus artgerechter Haltung aus der Region zu gönnen. So wie sich unsere Großeltern auf ihren Sonntagsbraten gefreut haben, gönnen wir uns ein gutes Stück Fleisch, dass dann gern auch mal etwas mehr kosten darf.
Wir essen gern Fleisch, achten aber auch darauf, dass es von guter Qualität ist und möglichst aus artgerechter Tierhaltung stammt. Lammfleisch steht dabei recht häufig auf unserem Kochplan. Wusstet Ihr, dass Schafe in der Regel immer auf der Weide in einer Herde gehalten werden? Sie benötigen vor allem frisches Gras als Futter und viel Platz und können nicht dauerhaft im Stall gehalten werden. Dementsprechend ist Schafhaltung immer deutlich artgerechter als z.B. konventionelle Schweinehaltung.
Unser Fleisch kaufen wir am Liebsten beim türkischen Händler unseres Vertrauens. Ich habe das Gefühl, dass in türkischen Läden viel mehr auf gute Fleischqualität geachtet wird, als im normalen Supermarkt. Dort ist es z.B. auch kein Problem, sich die Fleischstücke auszusuchen, die frisch zu Gehacktem verarbeitet werden. Unser türkischer Metzgermeister ist zudem sehr freundlich, hat immer einen guten Tipp zur Zubereitung und gibt einfach sein Bestes, um jeden Kundenwunsch zu erfüllen. Man merkt einfach, dass er sein Handwerk versteht.
Sein Lammfleisch stammt übrigens aus Brandenburg und wird nicht aus Neuseeland eingeflogen.
Wir haben uns zu Ostern also eine Lammkeule gegönnt. Für 2 kg haben wir etwa 30 Euro bezahlt und haben daraus ca. 8 Portionen erhalten. Den Preis finde ich absolut angemessen!
Folgende Zutaten benötigt man:
1,2 kg Kartoffeln
3 große Fenchelknollen
4 Zwiebeln
1 Knoblauchknolle
150 Gramm Trockenpflaumen
100 Gramm getrocknete Cranberries
100 ml Olivenöl
Salz, Pfeffer
eine Lammkeule mit ca. 2 kg am Knochen
1 Tl Koriandersamen
2 Tl Kreuzkümmelsamen
Jeweils ein Bund Rosmarin und Thymian
3 El Granatapfelsirup
1 Granatapfel
1 Bund Minze
100 Gramm Pistazien
Und so geht's:
Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
Kartoffeln schälen und in Spalten schneiden. Den Boden und den Strunk der Fenchelknollen heraus schneiden und die Knollen achteln. Die Zwiebeln schälen und ebenfalls achteln.
Die Knoblauchknolle auseinander nehmen und die einzelnen Zehen schälen. 2 Zehen zur Seite legen.
Das gesamte Gemüse sowie die Trockenpflaumen und die Cranberries in einen sehr großen Schmortopf geben und mit ca 80 ml Olivenöl, Salz und Pfeffer mischen.
Die Lammkeule vorbereiten: Sehnen vollständig, das Fett zu einem großen Teil abschneiden und das Fleisch waschen und trocken tupfen.
Das restliche Olivenöl, Koriander, Kreuzkümmel, die 2 übrigen Knoblauchzehen, die Nadeln von 3 Rosmarinstielen sowie den Thymians in einem Häcksler zu einer Paste verarbeiten. Das Fleisch mit der Paste von allen Seiten einreiben und auf dem Gemüse platzieren. Die restlichen Rosmarinzweige in das Fleisch stecken.
100 ml heißes Wasser über das Gemüse gießen und den Topf mit einem Deckel schließen.
(Solltet Ihr keinen so großen Topf haben, könnt Ihr auch einfach ein tiefes Blech nehmen und Fleisch und Gemüse mit doppelter Alufolie abdecken).
Das Fleisch 2,5 Stunden im Ofen lassen. Ihr habt nun ganz viel Zeit zum Entspannen, den Tisch hübsch decken, Spazieren gehen - wozu ihr immer in den zweieinhalb Stunden Lust habt! Das ist das Tolle an dem Rezept, man bekommt viele Mäuler gestopft mit wenig Aufwand und wenig eingesautem Küchenequipment.
Nachdem Ihr also spazieren wart und die Wohnung für den Besuch fertig gemacht habt, benötigt das Lamm nun noch einmal eine halbe Stunde ohne Deckel (oder ohne Alufolie), um schön knusprig zu werden. Das Gemüse wird einmal umgeführt und mit dem Granatapfelsirup beträufelt. Nun noch einmal eine halbe Stunde in den Ofen geben.
In der Zwischenzeit entkernt Ihr den Granatapfel und hackt die Minze und die Pistazien.
Wenn das Fleisch fertig ist, wird es in Scheiben geschnitten und zusammen mit dem Gemüse serviert. Oben drüber kommen der Granatapfel, die Minze und die Pistazien.
Wie sieht Euer Sonntagsbraten aus? Berichtet und verlinkt Euer Rezept im Kleinen Kuriositätenladen!
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